@@ -2999,29 +2999,91 @@ Selbstversorgung 18 %
2999
2999
3000
3000
#### Regelungsstrategien für Stromspeicher {#Regelungsstrategien}
3001
3001
3002
- Für die Einsparung von Stromkosten wäre folgende Lade- und Entladeregelung
3003
- ideal:
3002
+ Weil man für ins externe Netz eingespeisten Strom keine Vergütung bekommt oder
3003
+ jedenfalls weniger erhält als man für vom Netz bezogenen Strom zahlen muss,
3004
+ sollte zur Strom-Kostenersparnis der Netzbezug möglichst minimiert werden.\
3005
+ Daher wäre es es optimal, wenn zu jeder Zeit gilt:
3006
+
3007
+ <p style =" text-align : center ;" >
3008
+ Haushalts-Last + Auflade-Leistung in den Speicher\
3009
+ (kleiner oder) gleich\
3010
+ PV-Leistung + Entlade-Leistung aus dem Speicher
3011
+ </p >
3012
+
3013
+ Denn dann wird überhaupt kein Strom aus dem Netz bezogen.
3014
+ (sondern höchstens eingespeist).
3015
+
3016
+ Wenn die PV-Leistung nie kleiner als die Last durch den Haushalt wäre,
3017
+ bräuchte man dafür keinen Speicher, aber aber das ist nicht realistisch.
3018
+
3019
+ Aus der o.g. (Un-)Gleichung folgt nebenbei, dass es nicht zielführend wäre,
3020
+ den Speicher gleichzeitig zu laden und zu entladen.
3021
+ Das ist auch schon physikalisch-technisch gar nicht möglich.
3022
+ Bei ungeschickter Laderegelung eines AC-gekoppelten Speichers könnte es aber
3023
+ passieren, dass sowohl das Ladegerät als auch der Wechselrichter zur Entnahme
3024
+ aus dem Speicher aktiv ist. Dies führt dazu, dass je nach Differenz aus Lade-
3025
+ und Wechselrichter-Leistung der Speicher entweder geladen oder entladen wird
3026
+ und dass das Minimum der beiden Leistungen sinnlos und mit Verlusten
3027
+ zunächst in Gleichstrom und umgehend wieder in Wechselstrom gewandelt wird.
3028
+
3029
+ Unter Berücksichtigung, dass innerhalb der Regelung die Last und die PV-Leistung
3030
+ nicht beeinflussbar sind, ein Speicher mit gegebener Kapazität nur begrenzt
3031
+ geladen und entladen werden kann und sich Laden und Entladen des Speichers
3032
+ zeitlich ausschließen, ergibt sich folgende ideale Lade- und Entladeregelung:
3033
+
3004
3034
* Solange der Speicher nicht voll ist,
3005
3035
wird immer genau der Anteil an PV-Leistung zum Laden verwendet, der übrig ist,
3006
- also aktuell nicht anderweitig direkt verbraucht wird.\
3007
- Dies wird Lastvorrang oder * Überschussladung* genannt.
3008
- * Solange der Speicher nicht leer ist, wird er immer genau so stark entladen
3009
- wie nötig ist, um den Anteil am aktuellen direktem Verbrauch auszugleichen,
3010
- den die PV-Leistung nicht abdeckt.\
3011
- Damit kann man eine sogenannte * Nulleinspeisung* realisieren,
3012
- also dass kein überschüssiger Strom ins externe Netz fließt.
3013
-
3014
- Zur Schonung der Batterie solle dabei
3015
- * ein gewisser Ladestrom und ein gewisser Entladestrom nicht überschritten
3016
- werden, wobei die verwendeten Komponenten da ohnehin Grenzen setzen, und
3017
- * die Regelung zeitlich geglättet werden, so dass bei sich schnell ändernder
3018
- Erzeugung und Last nicht ständig zwischen Auf- und Entladung umgeschaltet wird,
3019
- [ // ] : #
3020
- wobei durch diese Zusatzbedingungen allerdings die Effizienz ein wenig leidet.
3036
+ also aktuell nicht anderweitig direkt gebraucht werden kann.\
3037
+ Dies wird * Lastvorrang* oder * Überschussladung* genannt.
3038
+
3039
+ * Solange sein Ladezustand oberhalb der Entladegrenze ist,
3040
+ wird der Speicher immer genau so stark entladen wie nötig ist, um den Anteil der
3041
+ aktuellen Last auszugleichen, den die PV-Leistung nicht abdeckt.
3042
+
3043
+ Damit kann man jedenfalls bei DC-Kopplung eine sogenannte * Nulleinspeisung*
3044
+ realisieren, also dass keinerlei überschüssiger Strom ins externe Netz fließt.
3045
+ Bei vollem Speicher kann man aber auch einen * Bypass* der (mehr oder weniger
3046
+ gesamten) PV-Leistung erlauben. Dies geschieht bei AC-Kopplung automatisch,
3047
+ weil bei vollem Speicher das Ladegerät abschaltet.
3048
+ Durch den Bypass bei vollem Speicher wird überschüssiger Strom nach extern
3049
+ abgegeben, solange die Last geringer als PV-Leistung ist.
3050
+
3051
+ In Abweichung von den bisher genannten Punkten sollte
3052
+ zur Schonung der Batteriezellen
3053
+ * ein gewisser Ladestrom sowie ein gewisser Entladestrom nicht überschritten
3054
+ werden, wobei die verwendeten Komponenten da ohnehin Grenzen setzen,
3055
+ * schnelle Wechsel zwischen Laden und Entladen vermeiden werden.\
3056
+ Wenn also PV-Leistung und Last nahe beieinander liegen
3057
+ und zu befürchten ist, dass (durch schwankende Last oder PV-Leistung)
3058
+ deren Differenz schnell mehrfach hintereinander das Vorzeichen wechselt,
3059
+ empfiehlt es sich, je nach Speicher-Ladezustand tendenziell eher nur zu laden
3060
+ oder nur zu entladen.\
3061
+ Bei AC-Kopplung lässt sich das einfach dadurch erreichen, dass der
3062
+ Entlade-Wechselrichter bzw. das Ladegerät erst mal nicht genutzt wird.\
3063
+ Bei DC-Kopplung kann man das annähernd erreichen, indem die Zielleistung,
3064
+ die über den Wechselrichter abgerufen werden soll, etwas geringer bzw. etwas
3065
+ höher gewählt wird also für die optimale Balance.
3066
+ Zudem sollte man bei DC-Kopplung und vollem Speicher besser keinen vollen Bypass
3067
+ machen, um zu vermeiden, dass durch Schwankungen der PV-Leistung oder Last
3068
+ immer mal wieder nur ein wenig entladen und dann wieder aufgeladen wird.
3069
+
3070
+ Durch diese Zusatzbedingungen leidet allerdings die Effizienz ein wenig.
3021
3071
3022
3072
Das alles ist regelungstechnisch ziemlich aufwendig und benötigt jedenfalls
3023
- einen Sensor zur Erfassung des momentanen Haushalts-Stromverbrauchs.
3024
- Es lohnt sich bislang, wenn überhaupt, nur für größere PV-Anlagen.
3073
+ ein phasensaldierendes Messgerät zur Erfassung des momentanen Leistungs-Saldos
3074
+ am externen Netzanschluss, also
3075
+
3076
+ <p style =" text-align : center ;" >
3077
+ (Last + Speicher-Aufladeleistung) - (PV-Leistung + Speicher-Entladeleistung).
3078
+ </p >
3079
+
3080
+ Bei AC-Kopplung genügt diese Messung auch als Grundlage
3081
+ für die genannten batterieschonenden Maßnahmen,
3082
+ während man bei DC-Kopplung dafür zusätzlich das Leistungssaldo am Speicher
3083
+ (also Lade- bzw. Entladeleistung) messen oder die Differenz
3084
+ aus PV-Leistung und Wechselrichter-Eingangsleistung bestimmen muss.
3085
+
3086
+ <!-- Es lohnt sich bislang, wenn überhaupt, nur für größere PV-Anlagen. -->
3025
3087
3026
3088
Für Steckersolargeräte wäre es viel einfacher, aber leider wenig zielführend,
3027
3089
die (gedrosselte) Ausgangsleistung des Wechselrichters und die Batteriekapazität
@@ -3050,15 +3112,6 @@ Zusätzlich ist der Speicher am Einlass mit einem Überlaufschutz
3050
3112
ausgestattet, der die Wasserzufuhr stoppt, wenn der Speicher voll ist
3051
3113
und das Wasser durch den kleinen Auslass nicht schnell genug abfließt.
3052
3114
3053
- Übrigens ist es schon technisch nicht möglich und wäre natürlich auch
3054
- nicht sinnvoll, den Speicher gleichzeitig zu laden und zu entladen.
3055
- Bei ungeschickter Laderegelung eines AC-gekoppelten Speichers könnte es aber
3056
- passieren, dass sowohl das Ladegerät als auch der Wechselrichter zur Entnahme
3057
- aus dem Speicher aktiv ist. Dies führt dazu, dass je nach Differenz aus Lade-
3058
- und Wechselrichter-Leistung der Speicher entweder geladen oder entladen wird
3059
- und dass das Minimum der beiden Leistungen sinnlos und mit Verlusten
3060
- zunächst in Gleichstrom und umgehend wieder in Wechselstrom gewandelt wird.
3061
-
3062
3115
#### Dimensionierung des Stromspeichers {#Speicherbatterie}
3063
3116
3064
3117
Zum Thema * Stromspeicher* in verschiedensten Formen
@@ -3392,18 +3445,8 @@ und bisheriger Ausgangsleistung des Wechselrichters ergibt) möglichst Null ist.
3392
3445
Je nachdem, ob dabei die Differenz aus aktueller PV-Leistung und
3393
3446
Abruf durch den Wechselrichter positiv oder negativ ausfällt,
3394
3447
wird der Speicher mit dieser Differenz-Leistung geladen oder entladen.\
3395
- Um den Speicher zu schonen, sollte man allerdings schnelle Wechsel zwischen
3396
- Laden und Entladen vermeiden. Wenn also die Zielleistung, die über den
3397
- Wechselrichter abgerufen werden soll, nahe an der PV-Leistung liegen würde
3398
- und zu befürchten ist, dass die Differenz durch schwankende Last oder
3399
- PV-Leistung schnell mehrfach hintereinander das Vorzeichen wechselt,
3400
- empfiehlt es sich, die Zielleistung lieber etwas geringer zu wählen,
3401
- so dass tendenziell eher geladen wird.
3402
- Bei vollem Speicher ist es am sinnvollsten, einen vollen Bypass zu machen,
3403
- also die gesamte PV-Leistung über den Wechselrichter abzurufen
3404
- (also dann nicht unbedingt eine Nulleinspeisung zu machen, sondern Strom nach
3405
- extern abzugeben, solange die Last unter der PV-Leistung liegt). Außerdem
3406
- sollte der Speicher generell nur bis zu einer gewissen Grenze entladen werden.
3448
+ Siehe auch die Hinweise zu Bypass und Schonung der Batteriezellen im
3449
+ [ Abschnitt zu Regelungsstrategien für Stromspeicher] ( #Regelungsstrategien ) .
3407
3450
3408
3451
Man kann bei der Regelung noch weitere Faktoren berücksichtigen,
3409
3452
etwa Uhrzeit, Temperatur, die
@@ -3454,7 +3497,7 @@ und ein 230 V-Ladegerät eine große Flexibilität bei der Wahl der Komponenten,
3454
3497
auch bzgl. eines späteren Ausbaus und der Betriebsspannung der Komponenten.
3455
3498
3456
3499
Die Aufladung der Batterie sollte zu jeder Zeit nur in dem Maße erfolgen, wie
3457
- der PV-Strom gerade nicht anderweitig direkt genutzt werden kann (* Lastvorrang* ).
3500
+ der PV-Strom gerade nicht anderweitig direkt genutzt werden kann (Lastvorrang).
3458
3501
Das optimiert die Speichernutzung in mehrfacher Hinsicht:
3459
3502
* Eine Speicherung des Stroms ist im Vergleich zur direkten Nutzung
3460
3503
immer mit zusätzlichen Verlusten verbunden.
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