diff --git a/Solar/index.md b/Solar/index.md index 0a8026592ff3..1dc2e9fc781f 100644 --- a/Solar/index.md +++ b/Solar/index.md @@ -1841,58 +1841,65 @@ mittags etwas Wolken. Weitere schöne Erklärungen mit Grafiken gibt es ### Typische Rentabilität kleiner PV-Anlagen {#rentabel} -Wenn die Einsparung an Stromkosten durch eine Anlage ihre Kosten eingeholt hat, +Wenn die Einsparung an Stromkosten durch eine PV-Anlage die Kosten eingeholt hat, hat sich die Anlage *amortisiert*, also die Investition kaufmännisch gelohnt. Die Investition rentiert sich im Verhältnis der Jahres-Ersparnis zu den Kosten. Wie eingangs geschrieben kann man bei optimaler Platzierung von Solarmodulen pro Jahr etwa 1,1 kWh Strommenge pro Wp installierter Solarleistung gewinnen. -Rechnen wir beispielsweise mit einer Investition für die PV-Anlage von 1,10€/Wp +Rechnen wir beispielsweise mit einer Investition für die PV-Anlage von 0,55€/Wp (inklusive anteiliger Kosten für Wechselrichter, Montage, Reparatur, etc.), -dann ergeben sich einmalige Kosten von 1€ pro kWh Jahresertrag.\ +dann ergeben sich einmalige Kosten von 0,5€ pro kWh Jahresertrag.\ Nehmen wir für die folgenden Beispiele zudem an, dass der sog. *Arbeitspreis*, -also die Kosten für vom Stromanbieter bezogenen Strom, 40 ct/kWh beträgt. -Dann spart man 0,40€ für jede kWh Strom, die von der PV-Anlage produziert wird -und die man auch selbst verbraucht, statt sie von außen einzukaufen.\ +also die Kosten für vom Stromanbieter bezogenen Strom, 30 ct/kWh beträgt. +Dann spart man also 0,30€ für jede kWh Strom, die von der PV-Anlage produziert +wird und die man auch selbst verbraucht, statt sie von außen einzukaufen.\ Anfang 2023 fiel in Deutschland die Mehrwertsteuer für die Komponenten kleiner privaten PV-Anlagen weg, aber auch die Strompreise sanken im Frühjahr wieder auf -etwa 30 ct/kWh. Außerdem wurden PV-Module durch ein globales Überangebot -günstiger, so dass man Anlagen mit 800 Wp teils schon für 500€ erhalten kann. -Damit blieb das Kosten-/Nutzen-Verhältnis ungefähr gleich, weil sowohl der -Kaufpreis als auch der einzusparende Strompreis um ungefähr 25% zurückgingen. - -Eine typische Balkonanlage mit 600 Wp Nennleistung erreicht einen -Jahres-Bruttoertrag von etwa 765 kWh, was bei 86% Gesamtsystem-Wirkungsgrad -ca. 660 kWh Netto-Ertrag (Einspeisung des Wechselrichters) pro Jahr bedeutet. -Wenn wir mit Kosten von 1,10€/Wp rechnen, ergibt das für diese Anlage 660€. -Pro kWh Netto-Jahresertrag betragen die einmaligen Kosten also 1€, und bei -40 ct/kWh eingespartem Strompreis liegt das Verhältnis genauso günstig -wie wenn die Anlage nur 495€ kostet und der Strompreis 30 ct/kWh beträgt. - - - Falls man den erzeugten PV-Strom komplett selbst verbraucht, was aber - praktisch kaum der Fall sein wird, ergibt sich eine Einsparung von 0,40€ - pro kWh Jahresertrag und eine Amortisation der Investition in nur 2,5 Jahren. - Die Rendite würde in diesem Fall satte 40% betragen. - - - Bei einem durchschnittlichen Haushalts-Tages-Nutzungsprofil und - Jahresverbrauch von 3000 kWh liegt der selbst genutzte Ertrag bei etwa 460 kWh - pro Jahr. Der Eigenverbrauchsanteil liegt also bei 70% des Nettoertrags - (und der Eigendeckungsanteil bei 15% des Verbrauchs).\ - Damit werden bei 40 ct/kWh Arbeitspreis jährlich 184€ eingespart. - Für die Investition von 660€ ergibt sich eine Amortisationszeit von 3,6 Jahren - und eine Rendite von 28%. +etwa 30 ct/kWh. Außerdem wurden PV-Module und Mikrowechselrichter durch ein +globales Überangebot günstiger, so dass man Steckersolargeräte mit über +800 Wp inzwischen für unter 400€ bekommt. + +Eine Balkonanlage mit 850 Wp Nennleistung kann einen Jahres-Bruttoertrag +von etwa 1080 kWh erreichen, was bei 86% Gesamtsystem-Wirkungsgrad ca. +935 kWh Netto-Ertrag (Einspeisung des Wechselrichters) pro Jahr bedeutet. +Wenn wir mit Kosten von 0,55€/Wp rechnen, ergibt das für diese Anlage 467,50€. + +- Falls man den erzeugten PV-Strom komplett selbst verbraucht, was aber +praktisch kaum der Fall sein wird, ergäbe sich eine Einsparung von 280€ +pro Jahr und somit eine Amortisation der Investition in nur 20 Monaten. +Die Rendite würde in diesem Fall satte 60% betragen. + +- Bei einem durchschnittlichen Haushalts-Nutzungsprofil und Jahresverbrauch von +3000 kWh liegt der selbst genutzte Ertrag bei etwa 620 kWh pro Jahr. +Der Eigenverbrauchsanteil liegt also bei 67% des Nettoertrags +(und der Eigendeckungsanteil bei 21% des Verbrauchs).\ +Damit werden bei 30 ct/kWh Arbeitspreis jährlich 186€ eingespart. +Für die Investition von 467,50€ ergibt sich eine Amortisationszeit +von 2,5 Jahren und eine immer noch ausgezeichnete Rendite von 40%. [//]: # @@ -1952,61 +1959,58 @@ Eigendeckungsanteil = 21 % des Verbrauchs (Autarkiegrad) --> - - Bei einem relativ hohen Jahresverbrauch von 6000 kWh können durchschnittlich - sogar 570 kWh im Jahr (also 87% des Nettoertrags) selbst genutzt werden, - was bei den angenommenen Kosten eine Amortisationszeit in 2,9 Jahren ergibt. +- Bei einem hohen Jahresverbrauch von 6000 kWh können durchschnittlich +sogar 800 kWh im Jahr (also 86% des Nettoertrags) selbst genutzt werden. [//]: # - - Bei nur 1500 kWh Jahresverbrauch können durchschnittlich nur 330 kWh im Jahr - (also 50% des Nettoertrags) selbst genutzt werden, - was eine Amortisation in genau 5 Jahren ergibt. +- Bei geringem Jahresverbrauch von 1500 kWh können durchschnittlich nur +430 kWh im Jahr (also 46% des Nettoertrags) selbst genutzt werden. [//]: # - - Wenn bei 3000 kWh Jahresverbrauch montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr - nur eine Grundlast von 100 W anfällt, liegt der Eigenverbrauch bei 365 kWh - im Jahr (also 55% des Nettoertrags) und die Amortisationszeit bei 4,5 Jahren. +- Wenn bei 3000 kWh Jahresverbrauch montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr +nur eine konstante Last von 100 W anfällt, liegt der Eigenverbrauch +entsprechend relativ gering bei 465 kWh im Jahr (also 50% des Nettoertrags) +und die Amortisationszeit für die veranschlagten Kosten bei 3,3 Jahren. -In den beiden zuletzt genannten Fällen könnte man überlegen, -weniger PV-Leistung als 600 Wp zu installieren, -allerdings hätte man dann auch langfristig weniger Nutzen. +In den beiden zuletzt genannten Fällen könnte man zwar überlegen, nur 1 PV-Modul +(statt 2) zu installieren, aber dann hätte man auch langfristig weniger Nutzen, +so dass das angesichts der geringen Kosten für PV-Module nicht ratsam wäre. [//]: # Für die Amortisation des energetischen Aufwands -zur Herstellung einer Mini-PV-Anlage muss man nach [Angaben des DKE]( +zur Herstellung einer Mini-PV-Anlage sollte man nach [Angaben des DKE]( https://www.dke.de/de/arbeitsfelder/energy/mini-pv-anlage-solar-strom-balkon-nachhaltig-erzeugen) -allerdings noch 2-3 Jahre länger rechnen. +allerdings noch 2-3 Jahre zusätzlich rechnen. In die Gesamt-Ökobilanz einer PV-Anlage und ihrer Nutzung gehen natürlich noch weitere Effekte ein, die sich aber kaum quantifizieren lassen.