diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0146.tif b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0146.tif new file mode 100644 index 0000000..ce63a3d Binary files /dev/null and b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0146.tif differ diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0146.xml b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0146.xml new file mode 100644 index 0000000..708b51d --- /dev/null +++ b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0146.xml @@ -0,0 +1,283 @@ + + + + Deutsches Textarchiv + 2018-03-22T03:08:20 + 2023-03-06T16:01:52 + + + + + + + + + + + + + + + + — 140 — + + — 140 — + + + + + + hochbedeutsame Gartenwirthschaft ihre allerschönsten Blüthen ent- + + + + falten. + + hochbedeutsame Gartenwirthschaft ihre allerschönsten Blüthen ent- +falten. + + + + + + Sicher giebt es keine gesündere und, wenn mit Maass geübt, + + + + auch keine angenehmere Beschäftigung wie die Garten- und Gärtner- + + + + arbeit. Diese ist und bleibt vornehmlich vorzugsweise Handarbeit, + + + + womit selbstverständlich nicht gesagt ist, dass nicht die Hülfswerk- + + + + zeuge wie die ganze Art der Bewirthschaftung bedeutende und steigende + + + + Verbesserungen erfahren werden. Die Gartenarbeit bietet tausender- + + + + schwunden, das für Alle gleiche Culturniveau erreicht. + + + + lei Reize und bewährt sich stets als sehr dankbar. Da bei der stetig + + + + dichter werdenden Bevölkerung die Nachfrage nach Nahrungsmitteln + + + + ebenfalls steigt, so bietet gerade die höhere Garten-, Gemüse- und + + + + Obstzucht ein hochwichtiges und fast unerschöpfliches Feld. Was + + + + heute Produkt vereinzelt stehender hoher Gartenkunst ist, jene pracht- + + + + vollen Gemüse, Wurzeln-, Knollen- und Obstsorten, die wir auf Garten- + + + + Ausstellungen bewundern, wird ohne Zweifel in der Gartenwirthschaft + + + + der Zukunft allgemeines Ergebniss werden. So wird jede Commune + + + + eine bis zu einem gewissen Grade abgeschlossene Wirthschaft haben. + + + + Der Gegensatz zwischen Stadt- und Landbevölkerung ist ver- + + Sicher giebt es keine gesündere und, wenn mit Maass geübt, +auch keine angenehmere Beschäftigung wie die Garten- und Gärtner- +arbeit. Diese ist und bleibt vornehmlich vorzugsweise Handarbeit, +womit selbstverständlich nicht gesagt ist, dass nicht die Hülfswerk- +zeuge wie die ganze Art der Bewirthschaftung bedeutende und steigende +Verbesserungen erfahren werden. Die Gartenarbeit bietet tausender- +lei Reize und bewährt sich stets als sehr dankbar. Da bei der stetig +dichter werdenden Bevölkerung die Nachfrage nach Nahrungsmitteln +ebenfalls steigt, so bietet gerade die höhere Garten-, Gemüse- und +Obstzucht ein hochwichtiges und fast unerschöpfliches Feld. Was +heute Produkt vereinzelt stehender hoher Gartenkunst ist, jene pracht- +vollen Gemüse, Wurzeln-, Knollen- und Obstsorten, die wir auf Garten- +Ausstellungen bewundern, wird ohne Zweifel in der Gartenwirthschaft +der Zukunft allgemeines Ergebniss werden. So wird jede Commune +eine bis zu einem gewissen Grade abgeschlossene Wirthschaft haben. +Der Gegensatz zwischen Stadt- und Landbevölkerung ist ver- +schwunden, das für Alle gleiche Culturniveau erreicht. + + + + + + Unsere bisherigen Ergebnisse lassen sich in folgender Weise zu- + + + + sammenfassen : + + + + 1. Das Volk besitzt das volle, uneingeschränkte Selbstbestim- + + + + seitigt*). + + + + mungsrecht. Einen Klassengegensatz giebt es nicht mehr, es + + + + existiren weder Herrscher noch Beherrschte, weder Regierer + + + + noch Regierte. Die demokratische Gleichheit in der Gleich- + + + + ordnung ist vorhanden. + + + + 2. Alle wichtige industrielle, gewerbliche und ackerbauliche Thä- + + + + tigkeit ist in die Grossproduktion übergegangen und concentrirt, + + + + die Distribution ebenfalls. Alle Thätigkeit wird gesellschaftlich + + + + auf fortschreitender Stufenleiter ausgeübt. + + + + 3. Die Gegensätze unter den einzelnen Berufsarten in Gewerbe, + + + + Verkehr und Industrie sind durch die Berufserleichterung und + + + + die Möglichkeit, von dem einen in das andere, sei es zeitweilig + + + + oder dauernd, überzugehen, ausgeglichen. Dasselbe ist zwischen + + + + den genannten Beschäftigungen und dem Ackerbau der Fall. + + + + Der heutige Gegensatz zwischen Land- und Stadtbevölkerung + + + + mit ihrer Interessen- und Bildungs- Verschiedenheit ist be- + + Unsere bisherigen Ergebnisse lassen sich in folgender Weise zu- +sammenfassen : +1. Das Volk besitzt das volle, uneingeschränkte Selbstbestim- +mungsrecht. Einen Klassengegensatz giebt es nicht mehr, es +existiren weder Herrscher noch Beherrschte, weder Regierer +noch Regierte. Die demokratische Gleichheit in der Gleich- +ordnung ist vorhanden. +2. Alle wichtige industrielle, gewerbliche und ackerbauliche Thä- +tigkeit ist in die Grossproduktion übergegangen und concentrirt, +die Distribution ebenfalls. Alle Thätigkeit wird gesellschaftlich +auf fortschreitender Stufenleiter ausgeübt. +3. Die Gegensätze unter den einzelnen Berufsarten in Gewerbe, +Verkehr und Industrie sind durch die Berufserleichterung und +die Möglichkeit, von dem einen in das andere, sei es zeitweilig +oder dauernd, überzugehen, ausgeglichen. Dasselbe ist zwischen +den genannten Beschäftigungen und dem Ackerbau der Fall. +Der heutige Gegensatz zwischen Land- und Stadtbevölkerung +mit ihrer Interessen- und Bildungs- Verschiedenheit ist be- +seitigt*). + + + + + + + + *) Herr Prof. Ad. Wagner kann sich in dem schon citirten Werk keine + + + + Vorstellung machen, was werden soll, wenn der kleine Bauernstand verschwindet. + + + + Er sagt wörtlich S. 643: „Das private kleine ländliche Grundeigenthum bildet + + + + eine durch keine andere Einrichtung zu ersetzende ökonomische Basis für einen + + + + in seiner jetzigen Stellung ein nützliches Culturelement bildet. Der kleine + + + + hochwichtigen Theil der Bevölkerung, einen unabhängigen, selbstständigen + + + + Bauernstand und dessen eigenthümliche sozialpolitische Stellung und Funktion.“ + + + + Wenn der genannte Autor nicht aus blosser conservativer Neigung à tout prix + + + + für diesen kleinen Bauernstand schwärmt, wird er zugeben müssen, dass nach + + + + meiner bisherigen Darlegung derselbe sich weder in der beneidenswerthen Lage + + + + befindet, die er glaubt voraussetzen zu können, noch dass er für die Zukunft + + *) Herr Prof. Ad. Wagner kann sich in dem schon citirten Werk keine +Vorstellung machen, was werden soll, wenn der kleine Bauernstand verschwindet. +Er sagt wörtlich S. 643: „Das private kleine ländliche Grundeigenthum bildet +eine durch keine andere Einrichtung zu ersetzende ökonomische Basis für einen +hochwichtigen Theil der Bevölkerung, einen unabhängigen, selbstständigen +Bauernstand und dessen eigenthümliche sozialpolitische Stellung und Funktion.“ +Wenn der genannte Autor nicht aus blosser conservativer Neigung à tout prix +für diesen kleinen Bauernstand schwärmt, wird er zugeben müssen, dass nach +meiner bisherigen Darlegung derselbe sich weder in der beneidenswerthen Lage +befindet, die er glaubt voraussetzen zu können, noch dass er für die Zukunft +in seiner jetzigen Stellung ein nützliches Culturelement bildet. Der kleine diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0168.tif b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0168.tif new file mode 100644 index 0000000..5cb6e2e Binary files /dev/null and b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0168.tif differ diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0168.xml b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0168.xml new file mode 100644 index 0000000..9a161fa --- /dev/null +++ b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0168.xml @@ -0,0 +1,302 @@ + + + + Deutsches Textarchiv + 2018-03-22T00:08:20 + 2023-03-06T16:08:29 + + + + + + + + + + + + + + + — 162 — + + — 162 — + + + + + + negirend gegen sie verhält. Die sozialistische Gesellschaft dürfte + + + + wenig würdig die Rolle ist, die sie in einer auf Arbeit und Wissen- + + + + demgemäss alle bisher gewohnten und gepflegten Beziehungen zu reli- + + + + giösen Organisationen einfach lösen, und die Religion zur Privatsache + + + + erklären und auf ihre eigenen Füsse stellen. Dies bedeutete: absolute + + + + Trennung des Staats und der Commune von der Kirche, und Tren- + + + + nung der Kirche von der Schule; Entziehung jeder materiellen oder + + + + geistigen Unterstützung aus Mitteln und Hülfsquellen des Gemeinwesens; + + + + Beseitigung alles dessen aus dem Unterricht, was mit ihr in Verbin- + + + + dung und Beziehung steht. Das Grundeigenthum der Kirchen würde, + + + + wie alles Grundeigenthum, Gemeingut und wäre den Communen zu + + + + überweisen*), ihr Silber und Gold und ihre Geräthe möge sie nach + + + + Belieben verwenden, so gut wie jeder Privatmann über sein Gold und + + + + Silber oder seinen Hausrath verfügen kann. Im übrigen dürften die + + + + Kirchen den Gläubigen, wie jeder andern Vereinigung von Staats- + + + + bürgern, zu ihren Versammlungen zur Verfügung stehen. Die Gläu- + + + + bigen werden wohl ihre Meinungen gegen die Meinungen der Andern + + + + in Kampf bringen und sie mögen sehen wie weit sie kommen**). Ich + + + + glaube indess, die meisten ihrer Diener werden bald einsehen, wie + + negirend gegen sie verhält. Die sozialistische Gesellschaft dürfte +demgemäss alle bisher gewohnten und gepflegten Beziehungen zu reli- +giösen Organisationen einfach lösen, und die Religion zur Privatsache +erklären und auf ihre eigenen Füsse stellen. Dies bedeutete: absolute +Trennung des Staats und der Commune von der Kirche, und Tren- +nung der Kirche von der Schule; Entziehung jeder materiellen oder +geistigen Unterstützung aus Mitteln und Hülfsquellen des Gemeinwesens; +Beseitigung alles dessen aus dem Unterricht, was mit ihr in Verbin- +dung und Beziehung steht. Das Grundeigenthum der Kirchen würde, +wie alles Grundeigenthum, Gemeingut und wäre den Communen zu +überweisen*), ihr Silber und Gold und ihre Geräthe möge sie nach +Belieben verwenden, so gut wie jeder Privatmann über sein Gold und +Silber oder seinen Hausrath verfügen kann. Im übrigen dürften die +Kirchen den Gläubigen, wie jeder andern Vereinigung von Staats- +bürgern, zu ihren Versammlungen zur Verfügung stehen. Die Gläu- +bigen werden wohl ihre Meinungen gegen die Meinungen der Andern +in Kampf bringen und sie mögen sehen wie weit sie kommen**). Ich +glaube indess, die meisten ihrer Diener werden bald einsehen, wie +wenig würdig die Rolle ist, die sie in einer auf Arbeit und Wissen- + + + + + + *) Man darf vielleicht hoffen, dass die Kirche, wenn es sich einmal darum + + + + Man besitzt das Eigenthum Anderer, wenn man Ueberflüssiges besitzt. + + + + handelt, den Communismus praktisch eiuzuführen, umsoweniger sich dagegen + + + + sträubt, als dieser Gesellschaftszustand thatsächlich wesentlichen Glaubenssätzen + + + + des Neuen Testaments entspricht und von den hervorragendsten Kirchenlehrern + + + + als der allein richtige Menschheitszustand anerkannt wurde. Zu den bereits + + + + citirten Aussprüchen mögen noch einige folgen: + + + + Gregor der Grosse: Es ist noch nicht genug, das Gut Anderer nicht zu + + + + rauben; vergebens glauben Jene, sie seien unschuldig, welche die Güter, die + + + + Gott Allen gemeinsam gegeben hat, sich selbst zueignen; indem sie den + + + + Andern nicht geben, was sie erhalten haben, werden sie zu Mördern und + + + + Todtschlägern. + + + + Gegen diese Kraftsprache ist das Condorcet-Brissot'- und Proudhon'sche: + + + + ,,Eigenthum ist Diebstahl“ zimperliches Geflüster. Fast noch wilder spricht + + + + Gregor von Nanzianz. Er sagt: „Es wäre besser uud gerechter gewesen, + + + + da wir ja Alle Brüder, durch die Bande des Bluts und der Natur verbunden + + + + sind, wenn wir Alles unter Alle gleich vertheilt hätten. Wenn Einer sich zum + + + + Herrn über alles Gut erheben will, Alles einzig besitzen möchte und seine + + + + Brüder vom dritten oder vierten Theil ausschliesst, so ist dieser da kein Bruder + + + + mehr, sondern ein unmenschlicher Tyrann, ein grausamer Barbar, + + + + oder vielmehr ein wildes Thier, dessen Rachen immer aufgesperrt ist, um + + + + einzig und allein die Nahrung Andrer zu verzehren. + + + + St. Augustin: „Der Ueberfluss der Reichen ist das Nothwendige der Armen. + + *) Man darf vielleicht hoffen, dass die Kirche, wenn es sich einmal darum +handelt, den Communismus praktisch eiuzuführen, umsoweniger sich dagegen +sträubt, als dieser Gesellschaftszustand thatsächlich wesentlichen Glaubenssätzen +des Neuen Testaments entspricht und von den hervorragendsten Kirchenlehrern +als der allein richtige Menschheitszustand anerkannt wurde. Zu den bereits +citirten Aussprüchen mögen noch einige folgen: +Gregor der Grosse: Es ist noch nicht genug, das Gut Anderer nicht zu +rauben; vergebens glauben Jene, sie seien unschuldig, welche die Güter, die +Gott Allen gemeinsam gegeben hat, sich selbst zueignen; indem sie den +Andern nicht geben, was sie erhalten haben, werden sie zu Mördern und +Todtschlägern. +Gegen diese Kraftsprache ist das Condorcet-Brissot'- und Proudhon'sche: +,,Eigenthum ist Diebstahl“ zimperliches Geflüster. Fast noch wilder spricht +Gregor von Nanzianz. Er sagt: „Es wäre besser uud gerechter gewesen, +da wir ja Alle Brüder, durch die Bande des Bluts und der Natur verbunden +sind, wenn wir Alles unter Alle gleich vertheilt hätten. Wenn Einer sich zum +Herrn über alles Gut erheben will, Alles einzig besitzen möchte und seine +Brüder vom dritten oder vierten Theil ausschliesst, so ist dieser da kein Bruder +mehr, sondern ein unmenschlicher Tyrann, ein grausamer Barbar, +oder vielmehr ein wildes Thier, dessen Rachen immer aufgesperrt ist, um +einzig und allein die Nahrung Andrer zu verzehren. +St. Augustin: „Der Ueberfluss der Reichen ist das Nothwendige der Armen. +Man besitzt das Eigenthum Anderer, wenn man Ueberflüssiges besitzt. + + + + + + **) Wenn die neue Gesellschaft die vorbezeichneten Massregeln ergreift, + + + + wird Jeder einsehen, dass dem Sozialismus nichts ferner liegen kann, als religiöse + + + + Ueberzeugungen mit gewaltsamen Mitteln zu bekämpfen. Die Redensarten, wie: + + + + dem um fast hundert Jahre älter und klüger geworden. + + + + die Sozialdemokratie will den Menschen ihren Gott aus dem Herzen reissen, + + + + oder: sie will die Religion ,,abschaffen“, sind Redensarten, erfunden von Schurken + + + + oder Dummen, um noch Dümmere zu bethören. Die Sache liegt sehr einfach: + + + + existirt ein Gott, so kann ihn die Sozialdemokratie nicht abschaffen, existirt + + + + er nicht, so braucht sie ihn nicht abzuschaffen. Damit können sich unsere + + + + Gläubigen zufrieden geben. Jedenfalls sind die Zeiten vorbei wo man das + + + + ,,höchste Wesen“ eines Tages durch Volksbeschluss abschafft und es an einem + + + + andern Tage durch Conventbeschluss wieder einsetzt. Die Menschheit ist seit- + + **) Wenn die neue Gesellschaft die vorbezeichneten Massregeln ergreift, +wird Jeder einsehen, dass dem Sozialismus nichts ferner liegen kann, als religiöse +Ueberzeugungen mit gewaltsamen Mitteln zu bekämpfen. Die Redensarten, wie: +die Sozialdemokratie will den Menschen ihren Gott aus dem Herzen reissen, +oder: sie will die Religion ,,abschaffen“, sind Redensarten, erfunden von Schurken +oder Dummen, um noch Dümmere zu bethören. Die Sache liegt sehr einfach: +existirt ein Gott, so kann ihn die Sozialdemokratie nicht abschaffen, existirt +er nicht, so braucht sie ihn nicht abzuschaffen. Damit können sich unsere +Gläubigen zufrieden geben. Jedenfalls sind die Zeiten vorbei wo man das +,,höchste Wesen“ eines Tages durch Volksbeschluss abschafft und es an einem +andern Tage durch Conventbeschluss wieder einsetzt. Die Menschheit ist seit- +dem um fast hundert Jahre älter und klüger geworden. diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0176.tif b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0176.tif new file mode 100644 index 0000000..786b22d Binary files /dev/null and b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0176.tif differ diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0176.xml b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0176.xml new file mode 100644 index 0000000..5093346 --- /dev/null +++ b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0176.xml @@ -0,0 +1,300 @@ + + + + Deutsches Textarchiv + 2018-03-22T04:08:20 + 2023-03-06T16:04:49 + + + + + + + + + + + + + + + + + + + — 170 — + + — 170 — + + + + + + verluste, — wer, frage ich, will die Grenze des Ertrags von + + + + allen diesen und anderen Vortheilen, die sich mit fortschreitender + + + + wohner bestimmen, die dadurch ernährt werden könnten?*) + + + + Cultur sicher herausstellen werden, feststellen und die Zahl der Be- + + verluste, — wer, frage ich, will die Grenze des Ertrags von +allen diesen und anderen Vortheilen, die sich mit fortschreitender +Cultur sicher herausstellen werden, feststellen und die Zahl der Be- +wohner bestimmen, die dadurch ernährt werden könnten?*) + + + + + + Ich will einmal unterstellen, es sollten heute schon alle diese + + + + Möglichkeit dazu sich herausstellt. + + + + Massregeln in Angriff genommen werden, so würde sich herausstellen, + + + + dass um sie allgemein und voll auszunutzen, wir bei weitem + + + + nicht genug Menschen hätten und unsere Landsleute, statt + + + + nach anderwärts auszuwandern, nach Deutschland zurück- + + + + wandern müssten. Nun wird selbstverständlich eine Gesellschaft + + + + sich nicht das Ziel stellen, das was sie für die Zukunft für möglich + + + + hält, in einer gegebenen Zeit zu verwirklichen, sondern sie wird sich + + + + begnügen, diese umfassenden Veränderungen in dem Maasse zu er- + + + + weitern, als die Nothwendigkeit und damit die bequemere + + Ich will einmal unterstellen, es sollten heute schon alle diese +Massregeln in Angriff genommen werden, so würde sich herausstellen, +dass um sie allgemein und voll auszunutzen, wir bei weitem +nicht genug Menschen hätten und unsere Landsleute, statt +nach anderwärts auszuwandern, nach Deutschland zurück- +wandern müssten. Nun wird selbstverständlich eine Gesellschaft +sich nicht das Ziel stellen, das was sie für die Zukunft für möglich +hält, in einer gegebenen Zeit zu verwirklichen, sondern sie wird sich +begnügen, diese umfassenden Veränderungen in dem Maasse zu er- +weitern, als die Nothwendigkeit und damit die bequemere +Möglichkeit dazu sich herausstellt. + + + + + + Gilt das aber von dem gegenwärtigen Bevölkerungsstand und dem + + + + Zustand der Dinge in Deutschland, so gilt das in noch weit höherem + + + + Grade von den meisten Ländern des übrigen Europa, und ich setze + + + + hinzu, von seinen schönsten und fruchtbarsten; von fremden + + + + Erdtheilen vorläufig ganz abgesehen. + + Gilt das aber von dem gegenwärtigen Bevölkerungsstand und dem +Zustand der Dinge in Deutschland, so gilt das in noch weit höherem +Grade von den meisten Ländern des übrigen Europa, und ich setze +hinzu, von seinen schönsten und fruchtbarsten; von fremden +Erdtheilen vorläufig ganz abgesehen. + + + + + + Nicht allein könnten Frankreich und England unter den verän- + + + + derten Verhältnissen — man denke unter anderm an die ungeheure + + + + als doppelt so viel Einwohner hatte als heute***) — ganz gewaltig + + + + Bodenverschwendung der grossen Landlords in England und Schott- + + + + land zu Jagdgründen **) und an den Zustand Irlands, das früher mehr + + Nicht allein könnten Frankreich und England unter den verän- +derten Verhältnissen — man denke unter anderm an die ungeheure +Bodenverschwendung der grossen Landlords in England und Schott- +land zu Jagdgründen **) und an den Zustand Irlands, das früher mehr +als doppelt so viel Einwohner hatte als heute***) — ganz gewaltig + + + + + + + + *) Neuerdings ist die württembergische Regierung auf den guten Einfall + + + + culturen zu benutzen, zu welchem Zweck sie dann die Dächer flach bauten. + + + + gekommen, die Böschungen der Eisenbahnen versuchsweise mit Zwergobst- + + + + bäumen zu bepflanzen. Obgleich diese kaum die ausreichende Pflege, wie in + + + + einem sozialistisch organisirten Gemeinwesen finden werden, so dürfte doch im- + + + + merhin ihr Ertrag beträchtlich sein und, in Geldwerth ausgedrückt, dem Staate + + + + einen ansehnlichen Vortheil einbringen. Warum sollen die Menschen nicht auch + + + + noch auf den Gedanken kommen, die Dächer ihrer Häuser fär gewisse Pflanzen- + + *) Neuerdings ist die württembergische Regierung auf den guten Einfall +gekommen, die Böschungen der Eisenbahnen versuchsweise mit Zwergobst- +bäumen zu bepflanzen. Obgleich diese kaum die ausreichende Pflege, wie in +einem sozialistisch organisirten Gemeinwesen finden werden, so dürfte doch im- +merhin ihr Ertrag beträchtlich sein und, in Geldwerth ausgedrückt, dem Staate +einen ansehnlichen Vortheil einbringen. Warum sollen die Menschen nicht auch +noch auf den Gedanken kommen, die Dächer ihrer Häuser fär gewisse Pflanzen- +culturen zu benutzen, zu welchem Zweck sie dann die Dächer flach bauten. + + + + + + **) „Zwei Millionen Acker, welche die fruchtbarsten Ländereien + + + + Schottlands einbegreifen, sind ganz und gar wüst gelegt. Das natürliche Gras + + + + von Glen Tilt zählt zu den nahrhaftesten der Grafschaft Perth; der Deer forest + + + + (Wildpark) von Ben Aulder war der beste Grasgrund im weiten Distrikt von + + + + Badenoch; ein Theil des Black Mount Forest war das vorzüglichste schottische + + + + Weideland für schwarzgesichtige Schafe. Von der Ausdehnung des für Jagd- + + + + liebhaberci wüstgelegten Grund und Bodens mag man sich eine Vorstellung + + + + bilden aus der Thatsache, dass er einen viel grösseren Flächenraum umfasst, + + + + als die ganze Grafschaft Perth. Der Verlust des Landes an Produktionsquellen + + + + in Folge dieser gewaltsamen Verödung mag man daraus schätzen, dass der Boden + + + + des Wildparks von Ben Aulder 15,000 Schafe nähren könnte und dass er nur + + + + Karl Marx „Das Kapital“, 2. Auflage. + + + + ein Dreissigstel des gesammten Jagdreviers von Schottland beträgt. + + + + ... All dieses Jagdland ist durchaus unproduktiv. ... es hätte ebensowohl in + + + + den Fluten der Nordsee versenkt werden können.“ + + **) „Zwei Millionen Acker, welche die fruchtbarsten Ländereien +Schottlands einbegreifen, sind ganz und gar wüst gelegt. Das natürliche Gras +von Glen Tilt zählt zu den nahrhaftesten der Grafschaft Perth; der Deer forest +(Wildpark) von Ben Aulder war der beste Grasgrund im weiten Distrikt von +Badenoch; ein Theil des Black Mount Forest war das vorzüglichste schottische +Weideland für schwarzgesichtige Schafe. Von der Ausdehnung des für Jagd- +liebhaberci wüstgelegten Grund und Bodens mag man sich eine Vorstellung +bilden aus der Thatsache, dass er einen viel grösseren Flächenraum umfasst, +als die ganze Grafschaft Perth. Der Verlust des Landes an Produktionsquellen +in Folge dieser gewaltsamen Verödung mag man daraus schätzen, dass der Boden +des Wildparks von Ben Aulder 15,000 Schafe nähren könnte und dass er nur +ein Dreissigstel des gesammten Jagdreviers von Schottland beträgt. +... All dieses Jagdland ist durchaus unproduktiv. ... es hätte ebensowohl in +den Fluten der Nordsee versenkt werden können.“ +Karl Marx „Das Kapital“, 2. Auflage. + + + + + + ***) So sorgt der Herr, dass Hirsch und Ochs, + + + + Das heisst: dass ihn sein Bauer mäste, + + ***) So sorgt der Herr, dass Hirsch und Ochs, +Das heisst: dass ihn sein Bauer mäste, diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0186.tif b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0186.tif new file mode 100644 index 0000000..1670466 Binary files /dev/null and b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0186.tif differ diff --git a/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0186.xml b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0186.xml new file mode 100644 index 0000000..4d38705 --- /dev/null +++ b/bebel_frau_1879/GT-PAGE/bebel_frau_1879_0186.xml @@ -0,0 +1,65 @@ + + + + OCR-D + 2018-03-22T00:08:20 + 2023-03-06T16:11:09 + + + + + + + + + + + + + + — 180 — + + — 180 — + + + + + + die Menschheit eingeschlagen werden können. Sinken wir im Laufe + + + + des Kampfes, so treten unsere Nachkommen und die uns Nachstre- + + + + benden für uns ein; wir sinken in dem Bewusstsein, unsere Schuldig- + + + + keit als Menschen gethan zu haben, und dass das Ziel erreicht wird, + + + + wie immer die dem Fortschritt der Menschheit feindlichen Mächte + + + + sich dagegen sträuben mögen. + + die Menschheit eingeschlagen werden können. Sinken wir im Laufe +des Kampfes, so treten unsere Nachkommen und die uns Nachstre- +benden für uns ein; wir sinken in dem Bewusstsein, unsere Schuldig- +keit als Menschen gethan zu haben, und dass das Ziel erreicht wird, +wie immer die dem Fortschritt der Menschheit feindlichen Mächte +sich dagegen sträuben mögen. + + + + + + Schweizerische Vereinsbuchdruckerei, Hottingen - Zürich. + + Schweizerische Vereinsbuchdruckerei, Hottingen - Zürich. + + diff --git a/bebel_frau_1879/mets.xml b/bebel_frau_1879/mets.xml new file mode 100644 index 0000000..8ee0fa7 --- /dev/null +++ b/bebel_frau_1879/mets.xml @@ -0,0 +1,257 @@ + + + + + DFG-Koordinierungsprojekt zur Weiterentwicklung von Verfahren der Optical + Character Recognition (OCR-D) + OCR-D + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + [Electronic ed.] + + + + + + + + + + + + + + + + + + aut + + + + + + + + + Public Domain Mark 1.0 + text + open access + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Koordinierte Förderinitiative zur Weiterentwicklung von Verfahren für die + Optical-Character-Recognition OCR-D + http://ocr-d.de/sites/default/files/Header1-Text-gold_3.png + http://ocr-d.de/ + mailto:ocrd@bbaw.de + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +