Der Standard XRechnung basiert auf der Europäischen Norm EN16931. Diese Norm besteht aus einem semantischen Datenmodell und sogenannten Syntax-Bindings zu den vorgegebenen Syntaxen.
Das semantische Datenmodell spezifiziert in nicht-technischer Form mögliche Bestandteile (Rechnungsnummer, Rechnungsdatum, Rechnungsbetrag, Käufer etc.) elektronischer Rechnungen in Form von Business Terms (BT), Business Groups (BG) und Business Rules (BR). Mit den Syntax-Bindings wird spezifiziert, wie diese Bestandteile in technischer Form abgebildet werden müssen. Grundlage dieser Spezifikation sind die beiden durch die Norm vorgegebenen Syntaxen UBL und CII und die diesen Syntaxen zugrundeliegenden XML Schema-Dateien.
Im Rahmen der Umsetzung der elektronischen Rechnungsbe- und -verarbeitung wurde in unterschiedlichen Zusammenhängen die Anforderung formuliert, die durch die Norm spezifizierte technische Abbildung einer konkreten Rechnung (= XML-Instanz) in strukturierter Form für den menschlichen Leser optimiert lesbar anzuzeigen. Bestandteile dieser Anzeige (Visualisierung) sind zum einen die konkreten Inhalte der elektronischen Rechnung und deren Bezug zu den BTs und BGs der Norm. Zum anderen muss das Konzept der Visualisierung anwendungsspezifische Anforderungen hinsichtlich Position, Reihenfolge und Bezeichnung der Bestandteile einer Rechnung unterstützen.
Abbildung 1 zeigt einen konzeptionellen Ansatz zur Erzeugung der Visualisierung von XRechnungen unter Berücksichtigung der genannten Anforderungen.
Abbildung 1: Grundkonzept der Visualisierung von XRechnungSchritt 1 beinhaltet die Rechnungen im Format der durch die Norm geforderten technischen Syntaxen (XML-Instanzen in UBL bzw. CII).
Schritt 2 zeigt die mittels einer bereitgestellten Transformation (XSL-Datei aus den gegebenen XML-Instanzen) in eine „syntaxneutrale“ Abbildung der Rechnung, die um die Information zu den in der Rechnung genutzten BTs und BGs angereichert ist.
Diese Abbildung ist die Basis für eine zweite Transformation der Rechnung in eine domänen- bzw. anwendungsspezifische Visualisierung im HTML-Format (Schritt 3). Die letztendliche Visualisierung dieser HTML-Instanzen erfolgt mittels CSS-Dateien, in denen individuelle Bezeichner, Positionen und Reihenfolgen der BTs/BGs und der zugehörigen Rechnungsinhalte spezifiziert sind. Transformation (XSL-Datei) und zugehörige CSS-Dateien werden durch die jeweiligen Anwendungsbereiche bereitgestellt.