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% $Id: erstes-dokument.tex,v 1.25 2005/06/28 14:20:33 bronger Exp $
%
% erstes-dokument.tex -- Part of the LaTeX Tutorium
% Copyright 2004 Project Members of
% https://github.com/latextemplates/latex-tutorium/
%
%
% This program is free software; you can redistribute it and/or
% modify it under the terms of the Artistic License 2.0 as published
% by Larry Wall. You should have received a copy of the Artistic
% License 2.0 along with this program in the file COPYING; if not,
% you can get it at
% http://dev.perl.org/rfc/346.html
% or contact the current maintainers of the LaTeX Tutorium.
%
% This program is distributed in the hope that it will be useful, but
% WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of
% MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the
% Artistic License 2.0 for more details.
%
% This file may only be distributed together with a copy of the LaTeX
% Turorium.
%
% The LaTeX Tutorium consists of all files listed in manifest.txt.
\section{Das erste Dokument}
\subsection{Erste Schritte}
\label{sec:ersteschritte}
\TeXnicCenter{} bietet im Großen und Ganzen die gewohnte Oberfläche und
Menüstruktur, die man unter Windows gewohnt ist. Das heißt, man kann Dateien
speichern, öffnen, den Quelltext ausdrucken und vieles mehr.
Fangen wir mal mit einem sehr einfachen \LaTeX-Dokument an. Man startet also
den \TeXnicCenter{} und gibt Folgendes ein:
\begin{lstlisting}
\documentclass{scrartcl}
\begin{document}
Dies ist mein erster Text.
\end{document}
\end{lstlisting}
Dann speichert man das Dokument ab und drückt \keystroke{Strg}+\keystroke{F7}
und~\mbox{\keystroke{F5}.} Es öffnet sich ein Fenster, in dem man den Text so
sehen kann, wie er auch später aus dem Drucker kommen wird. In unserem Fall
ist das nur der Text "`Dies ist mein erster Text"'.
Aber was bedeutet das, was wir gerade getippt haben? Die allererste Zeile
lautet
\begin{lstlisting}
\documentclass{scrartcl}
\end{lstlisting}
und gibt in den geschweiften Klammern die \emph{Klasse} bzw.\ \emph{Art} des
Dokumentes an. Man hat die Wahl zwischen Buch (\mbox{scrbook}), Artikel
(\mbox{scrartcl}) und Brief (\mbox{scrlttr$2$}). Die Kürzel sind aus
historischen Gründen zugegebenermaßen seltsam, aber das soll uns nicht stören.
"`Artikel"' und "`Buch"' sollte man nicht zu wörtlich nehmen. Die meisten
\LaTeX-Benutzer nehmen "`Buch"' für alles, was aus Kapiteln besteht, und
"`Artikel"' für den Rest.
\begin{Hinweis}
In der ersten Zeile einer \LaTeX-Datei muss man sich für die \emph{Klasse}
seines Textes entscheiden. Soll es ein Buch werden, schreibt man
\lstinline|\documentclass{scrbook}|, \mbox{ansonsten}
\lstinline|\documentclass{scrartcl}|.
\end{Hinweis}
\lstinline{\documentclass} ist auch das erste Beispiel für etwas sehr wichtiges
in \LaTeX: den \LaTeX-Befehl.
\subsubsection{Die Anatomie eines \LaTeX-Befehls}
\label{sec:anatomie}
Wie schon erwähnt, sieht man bei \LaTeX{} die Formatierung des Textes nicht
direkt wie in Word, sondern in Form von \emph{Befehlen}, die zwischen dem Text
stehen. Der Editor färbt sie zur besseren Übersicht blau ein, und hier im
Turorium schreiben wir sie im Fettdruck.
Unser kleines \LaTeX-Beispiel begann ja mit
\begin{lstlisting}
\documentclass{scrartcl}
\end{lstlisting}
Das ist ein typischer \LaTeX-Befehl. Wie schon gesagt, bedeutet er, dass wir
einen Text ohne Kapitel schreiben wollen. Ein \LaTeX-Befehl hat immer den
folgenden Aufbau:
\begin{enumerate}
\item Er beginnt mit einem umgekehrten Schrägstrich~"`\verb|\|"', einem
sogenannten "`Backslash"'.
\item Dann folgt der englische Name des Befehls, z.\,B. "`documentclass"' für
"`Die Klasse des Dokumentes"'.
\item Als letztes kommen zusätzliche Angaben, die sogenannten \emph{Parameter}.
Sie stehen jeweils in geschweiften Klammern \lstinline|{...}|. Je nach
Befehl können es keiner, einer, oder mehrere Parameter sein.
Meistens ist es aber genau einer, wie bei unserem Beispiel-Befehl, nämlich
eben das Kürzel "`scrartcl"'.
\end{enumerate}
\bigskip
Gut, soviel erstmal zu Befehlen. Kommen wir nochmal zurück auf den
Beispieltext:
\begin{lstlisting}
\documentclass{scrartcl}
\begin{document}
Dies ist mein erster Text.
\end{document}
\end{lstlisting}
Da sind anscheinend noch zwei andere Befehle, \lstinline{\begin} und
\lstinline{\end}. In Wahrheit sind \lstinline{\begin} und \lstinline{\end}
aber ganz besondere Befehle, die eine \emph{Umgebung} umschließen. Umgebungen
sind das zweitwichtigste in \LaTeX:
\subsubsection{Umgebungen}
Umgebungen klammern einen Bereich des Textes ein. Unser Beispiel-Dokument von
vorhin enthält genau eine Umgebung, und es ist sogar die wichtigste, die immer
genau einmal vorkommen muss:
\begin{lstlisting}
\begin{document}
...
\end{document}
\end{lstlisting}
Die \lstinline|document|-Umgebung enthält den ganzen Text des Dokuments. Jede
Umgebung beginnt mit
\begin{lstlisting}[escapeinside=`']
\begin{`\Parameter{Umgebungsname}'}
\end{lstlisting}
und endet mit
\begin{lstlisting}[escapeinside=`']
\end{`\Parameter{Umgebungsname}'}
\end{lstlisting}
Alles, was zwischen diesen Befehlen steht, erhält dieselben Eigenschaften und
wird als ein logisch zusammenhängender Teil behandelt. Beispielsweise gibt es
Umgebungen, die den Text kleiner oder zentriert drucken. Wie wir später sehen
werden, sind auch Aufzählungen und Tabellen Beispiele für Umgebungen.
\begin{Hinweis}
Die wichtigste Umgebung ist \lstinline|\begin{document}|. Mit ihr beginnt
der eigentliche Text, der mit \lstinline|\end{document}| endet.
\end{Hinweis}
\subsubsection{Pakete -- Lösungen für alle Probleme}
\label{sec:pakete}
\LaTeX{} ist modular aufgebaut. Neben den \LaTeX-Grundfunktionen gibt es noch
die \emph{Pakete}. Pakete stellen in der Regel Zusatzfunktionen für bestimmte
Aufgaben bereit. Beispielsweise gibt es Pakete zum Schreiben eines
Lebenslaufs. Daneben gibt es aber auch Pakete, die bei jeder
\LaTeX-Installation garantiert vorhanden sind, weil sie so wichtige Dinge wie
Grafikeinbindung oder Textsprache bereitstellen.
Wie kann man \LaTeX-Pakete in Anspruch nehmen? Zuerst einmal muss man den
Paketnamen für die entsprechende Aufgabe kennen und dann mit
\begin{lstlisting}[escapeinside=`']
\usepackage[`\Parameter{Optionen}']{`\Parameter{Paketname}'}
\end{lstlisting}
einfügen. Die Optionen in eckigen Klammern sind nicht bei allen Paketen nötig.
Wichtig ist, \emph{wo} man Pakete einfügt. Vielleicht kam schon eben die Frage
auf, warum diese \lstinline{document}-Umgebung nötig ist, wenn doch ohnehin
scheinbar alles da hineinwandert. Nun, nicht alles. Alle Pakete müssen
\emph{vor} der \lstinline{document}-Umgebung eingebunden werden.
\begin{Hinweis}
Der Bereich, in dem man die Pakete einbindet, befindet sich zwischen
\lstinline|\documentclass{...}| und \lstinline|\begin{document}|. Man nennt
diesen Bereich den \emph{Vorspann} oder die \emph{Präambel}.
\end{Hinweis}
Abschließend, bevor wir das erste kompliziertere Dokument eingeben, sei hier
noch einmal der Grundaufbau einer \LaTeX-Datei dargestellt:
\begin{lstlisting}[escapeinside=`']
\documentclass{`\Parameter{Dokumentklasse}'}
\usepackage{...} `\hspace{3em}\textrm{\textit{Präambel}}'
\usepackage{...}
\begin{document}
Hier der Text ...
\end{document}
\end{lstlisting}
\subsection{Die Muster-Datei}
\label{Minimaldokument}
Ein Mini-Beispiel haben wir nun hinter uns, aber wie im letzten Abschnitt schon
angedeutet, kommt man ohne Zusatzpakete nicht sehr weit. Bloß welche Pakete
benötigt man für den Anfang, und wie sind sie einzubinden? Um diese Aufgabe
spürbar zu vereinfachen, wird nun ein Muster-Dokument vorgestellt, das man als
Ausgangspunkt für alle eigenen Dokumente benutzen kann.
Im Wesentlichen geht es um eine Muster-\emph{Präambel}. Vorsicht: Die sieht
zunächst einmal etwas erschreckend aus. Das meiste kann man ruhig so
hinnehmen. Nur wenn es nötig ist, werden wir auf den folgenden Seiten auf die
ein oder andere Zeile besonders eingehen.
\begin{lstlisting}[numbers=left,basicstyle=\ttfamily\ifminion\else\footnotesize\fi,
escapeinside=`']
\documentclass{scrartcl} % keine Kapitel
\usepackage[ansinew]{inputenc} `\label{lst:start-pakete}'
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{graphicx,textcomp,booktabs,amsmath}
\usepackage{mathptmx,courier} `\label{lst:mathptmx-courier}'
\usepackage[scaled]{helvet} `\label{lst:helvet}'
\usepackage[ngerman]{babel} % Neue Rechtschreibung `\label{lst:ngerman}'
\begin{document} % Hier geht der Text los
Hallo! Dies ist der erste Absatz dieses einfachen Textes.
Ich muss jetzt hier ein wenig herumlabern, um ihn ein wenig
länger zu bekommen, sonst kann man nachher nicht so schön
sehen, wo der eine Absatz aufhört und wo der andere
anfängt.
Dies ist der zweite und letzte Absatz.
\end{document} % Und hier hört er auf
\end{lstlisting}
\begin{figure}
\centering
\newdimen\erstesdokumentbreite\erstesdokumentbreite\hsize
\advance\erstesdokumentbreite-2\fboxsep
\advance\erstesdokumentbreite-2\fboxrule
\fbox{\includegraphics[width=\erstesdokumentbreite]{erstes-dokument}}
\caption{Das Druckergebnis des ersten Dokumentes.}
\label{fig:erstes-dokument}
\end{figure}
Zur Präambel zunächst nur Folgendes:
Die Zeilen~\ref{lst:start-pakete}--\ref{lst:helvet} sagen \LaTeX{} unter
anderem, dass wir Windows benutzen, und stellen die Schriftarten ein.
In Zeile~\ref{lst:ngerman} stelle ich die Sprache ein, "`ngerman"' steht für
"`deutsch --~neue Rechtschreibung"'. Schließlich folgt der eigentliche Text,
zwischen \lstinline|\begin{document}| und \lstinline|\end{document}|.
Auch dieses Dokument kann man sich mit \keystroke{Strg}+\keystroke{F7}
und~\keystroke{F5} mal anschauen. Das Ergebnis sieht man in
Abbildung~\vref{fig:erstes-dokument}.
\subsection{Wichtige grundsätzliche \LaTeX-Regeln}
\begin{itemize}
\item Es spielt keine Rolle, ob man Wörter durch ein, zwei, oder wieviel
Leerschritte auch immer trennt. Im Ausdruck fügt \LaTeX{} immer den
korrekten Zwischenraum ein.
\item Absätze werden durch Leerzeilen voneinander getrennt. Auch hier ist die
Anzahl unwichtig.
\item Der Zeilenumbruch wird erst für den Ausdruck von \LaTeX{} berechnet. Wie
man den Text im Editor auf die Zeilen aufteilt, ist also egal.
\item Prozentzeichen~"`\verb|%|"' werden von \LaTeX{} nicht ausgedruckt, ebenso
wie alles, was hinter dem~"`\verb|%|"' in der Zeile steht. Man kann so
Notizen einfügen. (Ein richtiges Prozentzeichen muss man als "`\verb|\%|"'
eingeben.)
\end{itemize}
\input{yap}
\input{acrobat}
\input{fehler}
%%% Local Variables:
%%% mode: latex
%%% TeX-master: "latex-tutorium"
%%% End:
% LocalWords: Strg document numbers left basicstyle herumlabern fig dokument
% LocalWords: ngerman