Diese Anwendung versendet ein bwHC-MTB-File an das bwHC-Backend und pseudonymisiert die Patienten-ID.
Diese Anwendung erlaubt das Entgegennehmen von HTTP/REST-Anfragen aus dem Onkostar-Plugin onkostar-plugin-dnpmexport.
Der Inhalt einer Anfrage, wenn ein bwHC-MTBFile, wird pseudonymisiert und auf Duplikate geprüft. Duplikate werden verworfen, Änderungen werden weitergeleitet.
Löschanfragen werden immer als Löschanfrage an das bwHC-backend weitergeleitet.
Zudem ist eine minimalistische Weboberfläche integriert, die einen Einblick in den aktuellen Zustand der Anwendung gewährt.
Die Erkennung von Duplikaten ist normalerweise immer aktiv, kann jedoch über den Konfigurationsparameter
APP_DUPLICATION_DETECTION=false
deaktiviert werden.
Anfragen werden, wenn nicht als Duplikat behandelt, nach der Pseudonymisierung direkt an das bwHC-Backend gesendet.
Anfragen werden, wenn nicht als Duplikat behandelt, nach der Pseudonymisierung an Apache Kafka übergeben. Eine Antwort wird dabei ebenfalls mithilfe von Apache Kafka übermittelt und nach der Entgegennahme verarbeitet.
Siehe hierzu auch: https://github.com/CCC-MF/kafka-to-bwhc
In Versionen des ETL-Processors nach Version 0.10 werden die folgenden Konfigurationsoptionen entfernt:
APP_PSEUDONYMIZE_GPAS_SSLCALOCATION
: Nutzen Sie hier, wie unter Integration eines eigenen Root CA Zertifikats beschrieben, das Einbinden eigener Zertifikate.APP_KAFKA_TOPIC
: Nutzen Sie nun die KonfigurationsoptionAPP_KAFKA_OUTPUT_TOPIC
APP_KAFKA_RESPONSE_TOPIC
: Nutzen Sie nun die KonfigurationsoptionAPP_KAFKA_OUTPUT_RESPONSE_TOPIC
Wenn eine URI zu einer gPAS-Instanz (Version >= 2023.1.0) angegeben ist, wird diese verwendet. Ist diese nicht gesetzt. wird intern eine Anonymisierung der Patienten-ID vorgenommen.
APP_PSEUDONYMIZE_PREFIX
: Standortbezogenes Präfix -UNKNOWN
, wenn nicht gesetztAPP_PSEUDONYMIZE_GENERATOR
:BUILDIN
oderGPAS
-BUILDIN
, wenn nicht gesetzt
Hinweise:
- Der alte Konfigurationsparameter
APP_PSEUDONYMIZER
mit den WertenGPAS
oderBUILDIN
sollte nicht mehr verwendet werden. - Die Pseudonymisierung erfolgt im ETL-Prozessor nur für die Patienten-ID. Andere IDs werden mithilfe des standortbezogenen Präfixes (erneut) anonymisiert, um für den aktuellen Kontext nicht vergleichbare IDs bereitzustellen.
Wurde keine oder die Verwendung der eingebauten Anonymisierung konfiguriert, so wird für die Patienten-ID der entsprechende SHA-256-Hash gebildet und Base64-codiert - hier ohne endende "=" - zuzüglich des konfigurierten Präfixes als Patienten-Pseudonym verwendet.
Wurde die Verwendung von gPAS konfiguriert, so sind weitere Angaben zu konfigurieren.
APP_PSEUDONYMIZE_GPAS_URI
: URI der gPAS-Instanz inklusive Endpoint (z.B.http://localhost:8080/ttp-fhir/fhir/gpas/$$pseudonymizeAllowCreate
)APP_PSEUDONYMIZE_GPAS_TARGET
: gPas DomänennameAPP_PSEUDONYMIZE_GPAS_USERNAME
: gPas Basic-Auth BenutzernameAPP_PSEUDONYMIZE_GPAS_PASSWORD
: gPas Basic-Auth Passwort: Veraltet - Root Zertifikat für gPas, falls es dediziert hinzugefügt werden muss. Wird in nach Version 0.10 entferntAPP_PSEUDONYMIZE_GPAS_SSLCALOCATION
Der Konfigurationsparameter APP_PSEUDONYMIZE_GPAS_SSLCALOCATION
sollte nicht mehr verwendet werden und wird nach
Version 0.10 entfernt.
Stattdessen sollte das Root Zertifikat wie unter Integration eines eigenen Root CA
Zertifikats beschrieben eingebunden werden.
Ein initialer Administrator-Account kann optional konfiguriert werden und sorgt dafür, dass bestimmte Bereiche nur nach einem erfolgreichen Login erreichbar sind.
APP_SECURITY_ADMIN_USER
: Muss angegeben werden zur Aktivierung der Zugriffsbeschränkung.APP_SECURITY_ADMIN_PASSWORD
: Das Passwort für den Administrator (Empfohlen).
Ein Administrator-Passwort muss inklusive des Encoding-Präfixes vorliegen.
Hier Beispiele für das Beispielpasswort very-secret
:
{noop}very-secret
(Das Passwort liegt im Klartext vor - nicht empfohlen!){bcrypt}$2y$05$CCkfsMr/wbTleMyjVIK8g.Aa3RCvrvoLXVAsL.f6KeouS88vXD9b6
{sha256}9a34717f0646b5e9cfcba70055de62edb026ff4f68671ba3db96aa29297d2df5f1a037d58c745657
Wird kein Administrator-Passwort angegeben, wird ein zufälliger Wert generiert und beim Start der Anwendung in den Logs angezeigt.
Die folgenden Konfigurationsparameter werden benötigt, um die Authentifizierung weiterer Benutzer an einen OIDC-Provider zu delegieren. Ein Admin-Benutzer muss dabei konfiguriert sein.
APP_SECURITY_ENABLE_OIDC
: Aktiviert die Nutzung von OpenID Connect. Damit sind weitere Parameter erforderlichSPRING_SECURITY_OAUTH2_CLIENT_REGISTRATION_CUSTOM_CLIENT_NAME
: Name. Wird beim zusätzlichen Loginbutton angezeigt.SPRING_SECURITY_OAUTH2_CLIENT_REGISTRATION_CUSTOM_CLIENT_ID
: Client-IDSPRING_SECURITY_OAUTH2_CLIENT_REGISTRATION_CUSTOM_CLIENT_SECRET
: Client-SecretSPRING_SECURITY_OAUTH2_CLIENT_REGISTRATION_CUSTOM_CLIENT_SCOPE[0]
: Hier sollte immeropenid
angegeben werden.SPRING_SECURITY_OAUTH2_CLIENT_PROVIDER_CUSTOM_ISSUER_URI
: Die URI des Providers, z.B.https://auth.example.com/realm/example
SPRING_SECURITY_OAUTH2_CLIENT_PROVIDER_CUSTOM_USER_NAME_ATTRIBUTE
: Name des Attributes, welches den Benutzernamen enthält. Oft verwendet:preferred_username
Ist die Nutzung von OpenID Connect konfiguriert, erscheint ein zusätzlicher Login-Button zur Nutzung mit OpenID Connect
und dem konfigurierten CLIENT_NAME
.
Weitere Informationen zur Konfiguration des OIDC-Providers sind hier zu finden.
Wird OpenID Connect verwendet, gibt es eine rollenbasierte Berechtigungszuweisung.
Die Standardrolle für neue OIDC-Benutzer kann mit der Option APP_SECURITY_DEFAULT_USER_ROLE
festgelegt werden.
Mögliche Werte sind user
oder guest
. Standardwert ist user
.
Benutzer mit der Rolle "Gast" sehen nur die Inhalte, die auch nicht angemeldete Benutzer sehen.
Hierdurch ist es möglich, einzelne Benutzer einzuschränken oder durch Änderung der Standardrolle auf guest
nur
einzelne Benutzer als vollwertige Nutzer zuzulassen.
Benutzer werden nach dem Entfernen oder der Änderung der vergebenen Rolle automatisch abgemeldet und müssen sich neu anmelden. Sie bekommen dabei wieder die Standardrolle zugewiesen.
Nur Administratoren haben Zugriff auf den Konfigurationsbereich, nur angemeldete Benutzer können die anonymisierte oder pseudonymisierte Patienten-ID sowie den Qualitätsbericht des bwHC-Backends einsehen.
Wurde kein Administrator-Account konfiguriert, sind diese Inhalte generell nicht verfügbar.
Die Anwendung unterstützt das Erstellen und Nutzen einer tokenbasierten Authentifizierung für den MTB-File-Endpunkt.
Dies kann mit der Umgebungsvariable APP_SECURITY_ENABLE_TOKENS
aktiviert (true
oder false
) werden
und ist als Standardeinstellung nicht aktiv.
Ist diese Einstellung aktiviert worden, ist es Administratoren möglich, Zugriffstokens für Onkostar zu erstellen, die zur Nutzung des MTB-File-Endpunkts eine HTTP-Basic-Authentifizierung voraussetzen.
In diesem Fall können den Endpunkt für das Onkostar-Plugin onkostar-plugin-dnpmexport wie folgt konfigurieren:
https://testonkostar:[email protected]/mtbfile
Ist die Verwendung von Tokens aktiv, werden Anfragen ohne die Angabe der Token-Information abgelehnt.
Alternativ kann eine Authentifizierung über Benutzername/Passwort oder OIDC erfolgen.
In Onkostar kann es vorkommen, dass ein Wert eines Merkmalskatalogs an einem Standort angepasst wurde und dadurch nicht dem Wert entspricht, der vom bwHC-Backend akzeptiert wird.
Diese Anwendung bietet daher die Möglichkeit, eine Transformation vorzunehmen. Hierzu muss der "Pfad" innerhalb des JSON-MTB-Files angegeben werden und welcher Wert wie ersetzt werden soll.
Hier ein Beispiel für die erste (Index 0 - weitere dann mit 1,2, ...) Transformationsregel:
APP_TRANSFORMATIONS_0_PATH
: Pfad zum Wert in der JSON-MTB-Datei. Beispiel:diagnoses[*].icd10.version
für alle DiagnosenAPP_TRANSFORMATIONS_0_FROM
: Angabe des Werts, der ersetzt werden soll. Andere Werte bleiben dabei unverändert.APP_TRANSFORMATIONS_0_TO
: Angabe des neuen Werts.
Für REST-Requests als auch zur Nutzung von Kafka-Topics können Endpunkte konfiguriert werden.
Es ist dabei nur die Konfiguration eines Endpunkts zulässig. Werden sowohl REST als auch Kafka-Endpunkt konfiguriert, wird nur der REST-Endpunkt verwendet.
Folgende Umgebungsvariablen müssen gesetzt sein, damit ein bwHC-MTB-File an das bwHC-Backend gesendet wird:
APP_REST_URI
: URI der zu benutzenden API der bwHC-Backend-Instanz. z.B.:http://localhost:9000/bwhc/etl/api
Folgende Umgebungsvariablen müssen gesetzt sein, damit ein bwHC-MTB-File an ein Kafka-Topic übermittelt wird:
APP_KAFKA_OUTPUT_TOPIC
: Zu verwendendes Topic zum Versenden von Anfragen. Ersetzt, welches nach Version 0.10 entfernt wird.APP_KAFKA_TOPIC
APP_KAFKA_OUTPUT_RESPONSE_TOPIC
: Topic mit Antworten über den Erfolg des Versendens. Standardwert:APP_KAFKA_TOPIC
mit Anhang "_response". Ersetzt, welches nach Version 0.10 entfernt wird.APP_KAFKA_RESPONSE_TOPIC
APP_KAFKA_GROUP_ID
: Kafka GroupID des Consumers. Standardwert:APP_KAFKA_TOPIC
mit Anhang "_group".APP_KAFKA_SERVERS
: Zu verwendende Kafka-Bootstrap-Server als kommagetrennte Liste
Wird keine Rückantwort über Apache Kafka empfangen und es gibt keine weitere Möglichkeit den Status festzustellen, verbleibt der Status auf UNKNOWN
.
Weitere Einstellungen können über die Parameter von Spring Kafka konfiguriert werden.
Lässt sich keine Verbindung zu dem bwHC-Backend aufbauen, wird eine Rückantwort mit Status-Code 900
erwartet, welchen es
für HTTP nicht gibt.
Wird die Umgebungsvariable APP_KAFKA_INPUT_TOPIC
gesetzt, kann eine Nachricht auch über dieses Kafka-Topic an den ETL-Prozessor übermittelt werden.
Generell werden in Apache Kafka alle Records entsprechend der Konfiguration vorgehalten. So wird ohne spezielle Konfiguration ein Record für 7 Tage in Apache Kafka gespeichert. Es sind innerhalb dieses Zeitraums auch alte Informationen weiterhin enthalten, wenn der Consent später abgelehnt wurde.
Durch eine entsprechende Konfiguration des Topics kann dies verhindert werden.
Beispiel - auszuführen innerhalb des Kafka-Containers: Löschen alter Records nach einem Tag
kafka-configs.sh --bootstrap-server localhost:9092 --alter --topic test --add-config retention.ms=86400000
Möchten Sie hingegen immer nur die letzte Meldung für einen Patienten und eine Erkrankung in Apache Kafka vorhalten, so ist die nachfolgend genannte Konfiguration der Kafka-Topics hilfreich.
retention.ms
: Möglichst kurze Zeit in der alte Records noch erhalten bleiben, z.B. 10 Sekunden 10000cleanup.policy
: Löschen alter Records und Beibehalten des letzten Records zu einem Key [delete,compact]
Beispiele für ein Topic test
, hier bitte an die verwendeten Topics anpassen.
kafka-configs.sh --bootstrap-server localhost:9092 --alter --topic test --add-config retention.ms=10000
kafka-configs.sh --bootstrap-server localhost:9092 --alter --topic test --add-config cleanup.policy=[delete,compact]
Da als Key eines Records die (pseudonymisierte) Patienten-ID verwendet wird, stehen mit obiger Konfiguration der Kafka-Topics nach 10 Sekunden nur noch der jeweils letzte Eintrag für den entsprechenden Key zur Verfügung.
Da der Key sowohl für die Records in Richtung bwHC-Backend für die Rückantwort identisch aufgebaut ist, lassen sich so auch im Falle eines Consent-Widerspruchs die enthaltenen Daten als auch die Offenlegung durch Verifikationsdaten in der Antwort effektiv verhindern, da diese nach 10 Sekunden gelöscht werden.
Es steht dann nur noch die jeweils letzten Information zur Verfügung, dass für einen Patienten/eine Erkrankung ein Consent-Widerspruch erfolgte.
Dieses Vorgehen empfiehlt sich, wenn Sie gespeicherte Records nachgelagert für andere Auswertungen verwenden möchten.
Diese Anwendung ist auch als Docker-Image verfügbar: https://github.com/CCC-MF/etl-processor/pkgs/container/etl-processor
./gradlew bootBuildImage
Wird eine eigene Root CA verwendet, die nicht offiziell signiert ist, wird es zu Problemen beim SSL-Handshake kommen, wenn z.B. gPAS zur Generierung von Pseudonymen verwendet wird.
Hier bietet es sich an, das Root CA Zertifikat in das Image zu integrieren.
Hier muss die Zeile "BP_EMBED_CERTS" to "true"
in der Datei build.gradle.kts
verwendet werden und darf nicht als Kommentar verwendet werden.
Die PEM-Datei mit dem/den Root CA Zertifikat(en) muss dabei im vorbereiteten Verzeichnis bindings/ca-certificates
enthalten sein.
Hier muss die Umgebungsvariable SERVICE_BINDING_ROOT
z.B. auf den Wert /bindings
gesetzt sein.
Zudem muss ein Verzeichnis bindings/ca-certificates
- analog zum Verzeichnis bindings/ca-certificates
mit einer PEM-Datei als Docker-Volume eingebunden werden.
Beispiel für Docker-Compose:
...
environment:
SERVICE_BINDING_ROOT: /bindings
...
volumes:
- "/path/to/bindings/ca-certificates/:/bindings/ca-certificates/:ro"
...
Ausführen als Docker Container:
cd ./deploy
cp env-sample.env .env
Wenn gewünscht, Änderungen in der .env
vornehmen.
docker compose up -d
Die Datei docs/docker-compose.yml
zeigt eine einfache Konfiguration für REST-Requests basierend
auf Docker-Compose mit der gestartet werden kann.
Die Anwendung verarbeitet X-Forwarded
-HTTP-Header und kann daher auch hinter einem Reverse-Proxy betrieben werden.
Dabei werden, je nachdem welche Header durch den Reverse-Proxy gesendet werden auch Protokoll, Host oder auch Path-Präfix automatisch erkannt und verwendet werden. Dadurch ist z.B. eine abweichende Angabe des Pfads problemlos möglich.
Das folgende Beispiel zeigt die Konfiguration in einer Docker-Compose-Datei mit Service-Labels.
...
deploy:
labels:
- "traefik.http.routers.etl.rule=PathPrefix(`/etl-processor`)"
- "traefik.http.routers.etl.middlewares=etl-path-strip"
- "traefik.http.middlewares.etl-path-strip.stripprefix.prefixes=/etl-processor"
...
Das folgende Beispiel zeigt die Konfiguration einer location in einer nginx-Konfigurationsdatei.
...
location /etl-processor {
set $upstream http://<beispiel:8080>/;
proxy_set_header Host $host;
proxy_set_header X-Forwarded-Scheme $scheme;
proxy_set_header X-Forwarded-Proto $scheme;
proxy_set_header X-Forwarded-For $remote_addr;
proxy_set_header X-Real-IP $remote_addr;
proxy_pass $upstream;
}
...
Zum Starten einer lokalen Entwicklungs- und Testumgebung kann die beiliegende Datei dev-compose.yml
verwendet werden.
Diese kann zur Nutzung der Datenbanken MariaDB als auch PostgreSQL angepasst werden.
Zur Nutzung von Apache Kafka muss dazu ein Eintrag im hosts-File vorgenommen werden und der Hostname kafka
auf die lokale
IP-Adresse verweisen. Ohne diese Einstellung ist eine Nutzung von Apache Kafka außerhalb der Docker-Umgebung nicht möglich.
Beim Start der Anwendung mit dem Profil dev
wird die in dev-compose.yml
definierte Umgebung beim Start der
Anwendung mit gestartet:
SPRING_PROFILES_ACTIVE=dev ./gradlew bootRun
Die Datei application-dev.yml
enthält hierzu die Konfiguration für das Profil dev
.
Beim Ausführen der Integrationstests wird eine Testdatenbank in einem Docker-Container gestartet.
Siehe hier auch die Klasse AbstractTestcontainerTest
unter src/integrationTest
.